beim inspirationssuchen für mein schreiben landete ich hier und fand es total super gut.
ich mopse mal das interview und hoffe blauäugig, dass ich keine rechte verletze.
sabine thiesler: wie ein psychothriller entsteht
mit der krimi-autorin des romans "die totengräberin" hat cordula giese für das buchjournal gesprochen:
Dem Mörder in den Kopf gucken - mit dieser Erzählperspektive haben Sie vor drei Jahren Ihre Karriere als Romanautorin gestartet. Der “Kindersammler” war sofort ein Bestseller …”Das spurlose Verschwinden eines Kindes ist für mich das Schlimmste, was einem Menschen passieren kann. Diese Ungewißheit, ob das eigene Kind bereits tot ist oder doch noch irgendwo lebt, ist einfach unerträglich. Und in meinem ersten Roman wollte ich über das schreiben, was mich am meisten berührt.”
Wie kommen Sie auf Ihre Buchideen?“Oft sind es nur ganz vage Gedanken, die den Anfang für ein Buch bilden: die Mutter, die nach dem verschwundenen Sohn sucht, ein Ruine, die ich in einem Wald inb der Toscana finde und die in meiner Fantasie plötzlich zum Schauplatz eines Verbrechens wird, oder die verletzte Frau, die den Mann tötet, die den Mann tötel, den sie liebt.”
Sie führen für Ihre Bücher keine Interviews?“Nein, ich gehe weder auf Recherchetour noch spreche ich mit Personen, um etwas über deren Beweggründe zu erfahren. Allerdings lese ich sehr intensiv Sachbücher zu diesen Themen. Und als Schriftstellerin bin ich in der Lage, mich in eine andere Person hineinzudenken - egal, ob Opfer oder Täter. Ich hafe noch nie jemanden umgebracht, aber ich weiß, glaube ich, sehr genau, was in einem Mörder vorgeht.”
Folgen Sie beim Schreiben einem genauen Plan, den Sie vorher entworfen haben?“Überhaupt nicht. Auch als ich mit diesem Buch angefangen habe, wusste ich noch nicht, dass Magda irgendwann wahnsinnig wird. Ich beginne immer mit einer Grundidee, weiß aber nicht genau, was daraus wird, und kenne auch die Figuren nicht. Erst während des Schreibprozesses entwickeln sich die Charaktere, bekommen Konturen und werden immer detaillierter.”
Sind Ihre Schreibtage streng durchorganisiert?“Nein, das geht gar nicht, weil bei uns jeder Tag aners ist. Ich versuche, mir jeden Tag fünf bis sechs Stunden für das Schreiben zu orenisieren, egal zu welcher Tageszeit. Ich kann allerdings nicht schreiben, wenn in meinem Zimmer oder im Haus Chaos herrscht. Nur wenn alles um mich herum seine Ordnung hat, kann ich anfangen, chaotisch zu denken.